Plantarfasziitis: Behandlungsmöglichkeiten



Nicht selten wird der Podologe für Fußschmerzen im Rahmen von Plantarfasziitis ersucht(1). Die empfundenen Beschwerden aus der Entzündung der Aponeurose – Bindegewebeplatte/ Sehnenplatte an der Fußsohle – sind in der Tat akut und behindernd. Oft wird falsch geglaubt, dass der entstandene Fersensporn am Fersenbein selbst für die Schmerzen verantwortlich sei.

Oft werden die Erscheinungen dieser zwei – zwar verbundenen - Fußpathologien miteinander verwechselt. Wenn die Aponeurose zu starken Belastungen ausgesetzt wird, bildet sich ein dornförmiger Knochenauswuchs am Fersenbein. Die überbelastete Fußsohle weist kleine Risse im Sehnengewebe aus, die langsam zur Entzündung führen(2). Genau am Ansatz der Sehne am Fersenbein (calcaneus) erscheint der Fersensporn. Nicht der Dorn, sondern die Entzündung der Sehnenplatte an der Fußsohle verursacht tatsächlich die plagenden Fußschmerzen. Doch als beide Beschwerden miteinander verbunden sind, werden sie gleicherweise behandelt.

EPITACT® liefert Erklärungen über Behandlungsmöglichkeiten beider Fußerkrankungen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Plantarfasziitis

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Die Behandlung der Entzündung der Plantaraponeurose beruht hauptsächlich auf konservative Methoden. Hier bringt EPITACT® Wissenswertes über den Verlauf der verschiedenen Behandlungsmethoden bei Plantarfasziitis.

Plantarfasziitis - Erste Behandlungsmethode: Gegen die Risikofaktoren wirken

Auf allen Stadien der Pathologien und egal wie stark die Schmerzempfindung soll Plantarfasziitis zuerst durch die Beseitigung von Risikofaktoren, die die Sehnenentzündung hervorrufen, behandelt werden.

Mechanisch kann die Statik der Füße – bei Platt- bzw. Hohlfuß, Überpronation - gebessert werden: Der Einsatz von Ferseneinlagen und von Orthesen leistet sofortige Entlastung, indem die Belastung der Plantaraponeurose automatisch reduziert wird. Bei starken Fußfehlstellungen wird die Anwendung von Orthesen empfohlen.

EPITACT® bietet Fersenpolster* mit eingebauter Silikonpelotte in präventiver sowohl kurativer Anwendung gegen Fersenschmerzen. Das Silikonkissen dämpft die harten Schocks zwischen Ferse und Boden ein und stellt die Ferse um wenige Millimeter höher: Die Schmerzen gehen automatisch nach, der Laufkomfort ist bei jedem Schritt deutlich gebessert.

Um Mikroverletzungen der Fußsohle zu vermeiden, gönnen Sie strapazierten Füßen regelmäßig Erholung. Langes Stehen wird abgeraten und bei Sportlern wird empfohlen, die Übungen oft zu wechseln. Running ist als Risikofaktor für Plantarfasziitis heute bekannt. Je nach Schmerzgrad soll die Häufigkeit, die Intensität sowie die Dauer des Trainings entsprechend angepasst werden. Falls die Schmerzen schon akut wären, soll auf Sportarten wie Schwimmen oder Fahrradfahren gesetzt werden. Die nötige Erholungsphase bei Plantarfasziitis beträgt idR zwei Wochen(4), damit die Entzündung und dadurch die Schmerzen am Fuß deutlich reduziert werden.

Wichtig ist auch, in komfortablen Schuhen zu laufen: Schuhwerk mit flexibler Schuhsohle und ergonomisch geformtem, nicht zu dünnem Fußbett, die die Schockabsorbierung und die Entlastung der Plantaraponeurose korrekt leisten können. Schuhmodellen in denen Ihre Füße komfortabel sitzen sind diejenige, die Ihre Fußmorphologie respektieren und einen stabilen, angenehmenen Fersenschaft bieten. Ganz flache Schuhe mit zu dünner Sohle bzw. aus weichem Material, die keinen richtigen Halt für die Füße leisten – typischerweise Flip Flops - sind abzuraten: Die Fersen seien so wieder unnötigen Aufprallkräften ausgesetzt. (4)

Personen mit Übergewicht wird empfohlen, diesen möglicherweise zu reduzieren: Somit könne die Belastung auf Fußsohle und Ferse gemindert werden.

Plantarfasziitis - Behandlungsmethode Nr. 2: Medikamentöse Behandlung

Die Einnahme von Medikamenten für die Schmerzreduzierung sowie von nicht-steroidalen Entzündungshemmern hilft bei der Beseitigung der schmerzhaften Symptome aber nur mit vorübergehender Wirkung gezielt auf den Schmerz und auf die Entzündung. (3, 5)

Plantarfasziitis - Behandlungsmethode Nr. 3: Dehnübungen

Beim Physiotherapeuten sowie zuhause helfen einfache Dehnübungen dabei, die Plantaraponeurose elastisch zu erhalten. Fußmassagen der Fußsohle sind die optimale Ergänzung dazu(1). EPITACT® zeigt hier einige Beispiele von einfachen Dehnübungen, die gegen Erscheinungen von der Entzündung der Faszienplatte besonders hilfreich sind.

Speziell im Anfangsstadium kann der belastete Fußballen durch die Anwendung von Kältekissen entlastet werden. Eine eingefrierte Wasserflasche durch Ihre Zylinder-Form lässt sich optimal unter der Fußsohle hin und her rollen. Täglich 2- bis 4-mal mit jeweiliger Dauer 10-20 Min machen. (4)

Wenn nach ca. 3 Monaten keine spürbare Besserung der Plantarfasziitis deutlich wird, sollen andere alternative Methoden vorgenommen werden.

Plantarfasziitis - Behandlungsmethode Nr. 4: Einspritzungen von Kortikoiden

Die Kortikoiden-Methode zielt auf die Minderung der Entzündung der Aponeurose. Einspritzungen erfolgen an der Ansatzstelle der Sehne am Fersenbein – calcaneus. Empfohlen werden nur drei Einspritzungen mit Abstand von einer Woche Minimum zwischen zwei Behandlungen. (1)

Doch die Wirkung von Einspritzungen auf die Entzündung lässt sich nicht dauerhaft erweisen(1). Bei schon starken Beschwerden einer schon fortgeschrittenen Pathologie können Kortikoiden-Einspritzungen als Erstbehandlung vorgenommen werden. (1)

Plantarfasziitis - Behandlungsmethode Nr. 5: Stoßwellentherapie

Wenn die Kombination der vorab erwähnten Methoden keine ausreichende Ergebnisse erzielen, eignet sich frühzeitig die Behandlung der Plantarfasziitis durch Stoßwellentherapie(6). Diese nicht-invasive Behandlungsmethode zielt auf die Vernichtung von beschädigten Nervenfasern und fördert die Erstellung von Kollagen – dem wichtigsten Bestandteil der Bindegewebeplatte Plantaraponeurose.

Plantarfasziitis - Behandlungsmethode Nr. 6: Chirurgie

Nur wenn keine der Erstbehandlungen die erhoffte Entlastung gebracht hat, kann Chirurgie in Anspruch genommen werden. 90 bis 95% der Patienten erreichen eine Beschwerdelinderung durch die o.a. konservativen therapeutischen Methoden(1). Außerdem besteht das Risiko, dass der chirurgische Einschnitt der Plantarfaszie zum irreversiblen Absenken des Fußgewölbes beitragen könnte. Weitere Infos über die chirurgische Behandlung bei Plantarfasziitis und Fersensporn erhalten Sie in unserem nächsten Artikel hier.

Kurz erfasst: die Behandlung von Plantarfasziitis und Fersensporn erfolgt hauptsächlich durch konservative und präventive Maßnahmen. Die Beseitigung von Risikofaktoren ermöglicht nicht nur die Linderung von Plantarschmerzen und die Minderung der Entzündung im Plantarbereich:  Sie sichert dazu die erzielten Ergebnisse in der Zeit. Der Behandlungsverlauf der Plantarfasziitis soll sowieso persönlich je nach Berücksichtigung der individuellen Krankheitsgeschichte bestimmt werden.

*Diese Produkte sind Medizinprodukte der Klasse I, die gemäß diesen Vorschriften die CE-Kennzeichnung tragen. Lesen Sie vor dem Gebrauch die Anweisungen sorgfältig durch. Hersteller: Millet Innovation 02/22

Für weitere Angaben über das hier global und vereinfacht behandelte Thema, finden Sie hierunter zusätzliche Informationsblätter:

 (1) Kahn M-F, Bardin T, Dieudé P, Lioté F, Meyer O, Orcel P, et al. L’actualité rhumatologique 2013. Elsevier Health Sciences; 2013. 451 p.

(2) Dalibon P. Affections rhumatologiques du pied. Actualités Pharmaceutiques. oct 2018;57(579):50‑3.

(3) Fulpius T. Talalgies (aponévrosite plantaire): comment les prendre en charge? Rev Med Suisse. 2014;10:241‑2.

(4) Hasegawa M, Urits I, Orhurhu V, Orhurhu MS, Brinkman J, Giacomazzi S, et al. Current Concepts of Minimally Invasive Treatment Options for Plantar Fasciitis: a Comprehensive Review. Curr Pain Headache Rep. sept 2020;24(9):55.

(5) Feron J-M. Quel est l’intérêt de l’injection par corticoïde en cas de fasciite plantaire ? Minerva. 2020;19(5):569.

(6) Aqil A, Siddiqui MRS, Solan M, Redfern DJ, Gulati V, Cobb JP. Extracorporeal Shock Wave Therapy Is Effective In Treating Chronic Plantar Fasciitis: A Meta-analysis of RCTs. Clinical Orthopaedics & Related Research. nov 2013;471(11):364552.

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