Was genau ist das Karpaltunnelsyndrom? Mehr erfahren ...



Spüren Sie gelegentlich ein Kribbeln in den Fingerspitzen? Haben Sie Missempfindungen oder ein Taubheitsgefühl in den Händen? Fokus auf diese Muskel-Skelett-Erkrankung, die von der Krankenversicherung als Berufskrankheit anerkannt wird.

 

Definition des Karpaltunnelsyndroms 

Der Begriff „Karpal“ stammt vom griechischen Wort Karpos, das „Handgelenk“ bedeutet. Wenn die Symptome dieser Erkrankung auch hauptsächlich in der Hand zu spüren sind, gehen sie ursprünglich vom Handgelenk aus! Insbesondere sind Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger betroffen.  Diese Erscheinungen rühren daher, dass der Nervus medianus im Karpaltunnel am Handgelenk eingeklemmt ist.  Dieser Nerv ist für die Sensibilität der oben genannten Finger zuständig.  Wenn er zusammengedrückt wird, kann er seine Funktion nicht mehr korrekt erfüllen und verursacht Gefühlsstörungen und stark einschränkende Beschwerden.

Kribbeln, Taubheit, Sensibilitätsstörungen, vermindete Muskelkraft und Greifstärke sind alles Symptome, die mit dieser Pathologie einhergehen. Diese Symptome werden manchmal mit denen einer Sehnenentzündung, eines neurologischen Syndroms oder eines Traumas verwechselt. 

Um diese Erkrankung besser zu verstehen, schauen wir uns den Karpalkanal und den Mittelhandnerv etwas genauer an.

 

Fokus auf den Karpaltunnel: ein begrenzter Raum

Der Karpaltunnel ist ein enger Durchgang am Handgelenk Dieser Raum wird durch die Handwurzelknochen an den Seiten und hinten sowie durch ein Gewebeband an der Vorderseite begrenzt.  Durch diesen nicht dehnbaren Tunnel verlaufen der Mittelhandnerv und die neun Beugesehnen der Finger.

Zum Bewegen eines Fingers werden die Muskeln und Beugesehnen durch den vom Gehirn übertragenen elektrischen Impuls aktiviert.  Sie gleiten in einer Art Gewebehülle, die durch Synovialflüssigkeit geschmiert wird.

 

Fokus auf den Nervus medianus: mehrere Funktionen

Der Nervus medianus beginnt an der Schulter und verläuft dann über den Ellenbogen bis zum Unterarm, bis er in den Karpaltunnel eintritt.  Er endet an den Fingerkuppen der 3 ersten Finger der Hand auf der Innenseite der Hand und auf der Außenseite des Ringfingers.

Der Nervus medianus erfüllt mehrere Funktionen:

  • er gibt Signale vom Gehirn weiter, um die Bewegungen des Handgelenks und der Finger zu steuern;
  • er sorgt für die Sensibilität von Daumen, Zeige-, Mittel- und einem Teil des Ringfingers;
  • er überträgt die Informationen an das Gehirn: Temperatur, Schmerz, Berührung...

Wenn der Nervus medianus komprimiert ist, wird der Nervenimpuls weniger gut übertragen.  Die Empfindungen und ebenso die Bewegungen der Sehnen und Muskeln sind beeinträchtigt.

 

Funktionsstörungen des komprimierten Nervus medianus im Karpaltunnel

Bestimmte Bewegungen verschlimmern die mit dem Karpaltunnelsyndrom verbundenen Funktionsstörungen. Bei extremen Abwinkelungen des Handgelenks beispielsweise wird der Mittelhandnerv bei der Beugung stark gegen das Ringband des starren Karpalgelenks und bei der Streckung gegen die Handwurzelknochen gepresst.  Dieser übermäßige Druck kann starke Schmerzen verursachen und die Funktion des Nervus medianus beeinträchtigen.

Darüber hinaus kann der Nervus medianus unter chronischer Kompression leiden. Dies hängt oft mit einer Entzündung der Sehnen und Beugemuskeln der Finger oder des synovialen Gleitgewebes zusammen.  Dadurch wird eine Vergrößerung ihres Volumens bewirkt und Druck auf den Mittelhandnerv ausgeübt.

 

Bei einem Karpaltunnelsyndrom ist daher eine so genannte Neutralstellung erforderlich, bei der die Hand in der Verlängerung des Unterarms gehalten wird. Auf diese Weise ist der im Karpaltunnel verfügbare Raum optimal  freigelegt und die Kompression des Nervus medianus ist begrenzt.  Durch das Tragen einer steifen CARP’IMMOTM* Orthese wird das Handgelenk in dieser Stellung immobilisiert, wodurch die Schmerzen gelindert werden und das Gelenk entlastet ist.

Es gibt mehrere Tricks, wie man diesem Syndrom vorbeugen kann, noch bevor die ersten Symptome auftreten.

 

Diese Produkte sind Medizinprodukte der Klasse I, die gemäß diesen Vorschriften die CE-Kennzeichnung tragen.
Lesen Sie vor dem Gebrauch die Anweisungen sorgfältig durch. Hersteller: Millet Innovation. Mai 2020

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